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Heizen mit Holz, aber richtig

Donnerstag, 23. März 2023

Wegen der aktuell unsicheren Energieversorgung und steigender Preise bei Öl und Gas wird vermehrt mit Holz geheizt. Einerseits werden Öl- und Gasheizungen häufiger durch Holzheizkessel ersetzt. Andererseits erleben Cheminées, Schwedenöfen, Kachelöfen und Herde einen Aufschwung. Dadurch werden weniger fossile Energieträger verbrannt und weniger fossiles CO2 ausgestossen. Holzfeuerungen belasten die Luft aber stärker mit krebserzeugenden Schadstoffen als Feinstaub, Russ und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Diese sehr feinen Partikel können beim Einatmen bis in die Lunge oder gar in den Blutkreislauf eindringen und so die Gesundheit beeinträchtigen. Die negativen Effekte auf die Luftqualität können verringert werden, wenn beim Feuern mit Holz einige wichtige Punkte beachtet werden.

Grundsätzlich gilt: Die Emissionen aus Holzfeuerungen sind umso geringer, je grösser die Anlagen sind und je professioneller sie betrieben werden. Heizkessel sind voll- oder weitgehend automatische Anlagen. Wenn die Betriebsanleitung befolgt wird, Feinstaubfilter und die richtigen Holzbrennstoffe eingesetzt werden, können bei einer modernen Anlage erhöhte Emissionen vermieden werden.

Zur Verbrennung in Holzheizkesseln und Einzelraumfeuerungen sind ausschliesslich naturbelassene, unbehandelte und für die jeweilige Feuerungsart geeignete Holzbrennstoffe zugelassen (Stückholz, Hackschnitzel, Pellets). Beim Verbrennen von Holz, das mit Holzschutzmitteln oder Lack behandelt worden ist, können hochgiftige Dioxine und Furane entstehen. Weiter muss der Brennstoff korrekt gelagert und trocken sein. Verboten ist die Verbrennung von Altholz und Abfällen jeglicher Art. Das Verbrennen von Papier, Karton und Plastik-Verpackungen verursacht hohe gesundheitsgefährdende Schadstoffemissionen.

Bei Einzelraumfeuerungen (z.B. Cheminées) ist entscheidend, dass sachgemäss angefeuert wird, denn beim Anfeuern entsteht am meisten Feinstaub. In den meisten Fällen stellt das Anfeuern von oben die emissionsärmste Variante dar. Eine Videoanleitung finden Sie hier: https://www.srf.ch/play/tv/redirect/detail/d70d7493-e8e1-49fe-92bd-4486bcbe6748

Bei Inversionswetterlagen mit erhöhter Luftbelastung sowie in Tal- und Kessellagen sollten Holzöfen, die nur dem Komfort und der Behaglichkeit dienen, gar nicht oder nur sehr eingeschränkt betrieben werden.

Weitergehende Informationen finden Sie auf der Internetseite Heizen mit Holz, aber richtig des Bundesamts für Umwelt und in den Publikationen von in-luft und Ostluft


Neuer Jahresgrenzwert für PM2.5

Mittwoch, 11. April 2018

Der Bundesrat hat am 11. April 2018 die Änderung der Luftreinhalte-Verordnung (LRV) genehmigt, welche per 1. Juni 2018 in Kraft treten und namentlich auf eine Verringerung der Feinstaubemissionen aus kleineren Holzfeuerungen abzielt. Zudem wurde ein Immissionsgrenzwert (Jahresmittelwert) für Feinstaub mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometern (PM2,5) von 10 µg/m3 festgelegt, der den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation entspricht.

Medienmitteilung BAFU


Aktualisiertes Faktenblatt «Richtig Anfeuern»

Montag, 23. November 2015

Die Krebsliga und Lungenliga haben ihr Faktenblatt «Richtig Anfeuern» aktualisiert. Es kann ab sofort auf der Webseite der Krebsliga oder der Lungenliga heruntergeladen werden.


«Luftlabor.ch»: Neues interaktives Lernangebot zur Luftqualität für Schulen

Dienstag, 17. November 2015

Schülerinnen und Schülern können sich neu interaktiv mit dem Thema Luftqualität auseinandersetzen. Seit Mitte November 2015 steht das neues Lehrmittel «Luftlabor.ch» für Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 13 und 16 Jahren zur Verfügung. Die Jugendlichen lernen, was Luftqualität ausmacht und wie diese aktiv beeinflusst werden kann. Trägerorganisationen des Lehrmittels sind das Bundesamt für Umwelt BAFU, die Krebsliga Schweiz, die kantonalen Behörden für Luftreinhaltung, die Lungenliga Schweiz und die Schweizerische Metall-Union. Partner aus der Industrie sind Honda Schweiz AG, Husqvarna Schweiz, Motorex und Stihl Vertriebs AG.

www.luftlabor.ch


Feinstaub aus Benzinmotoren ist schädlich für unsere Atemwege

Montag, 29. Juni 2015

Feinstaub aus Benzinmotoren ist schädlich für unsere Atemwege - egal ob die Motoren schon älter sind oder der neuesten EU-Norm entsprechen. Die Feinstaub-Partikel bewirken, dass Krankheitserreger leichter in die Lunge eindringen können. Dies haben Forschende der Universität Bern und des Paul Scherrer Instituts PSI mittels eines realitätsnahen Laborexperiments nachgewiesen.


Immer wieder aktuell - Kerzen als Feinstaubquellen

Freitag, 5. Dezember 2014

Brennt eine Kerze, produziert sie Feinstaub, der die Luft in Innenräumen belastet. Im folgenden Video zeigen Wissenschaftler der Empa und der Universität Bern, wie während der Verbrennung Rauchpartikel entstehen. Diese gelangen nicht nur tief in die Lunge, sondern können sogar in Zellen und Blutgefässe eindringen.


Kurze Strecken besser mit dem Velo, mit dem Bus oder zu Fuss!

Donnerstag, 27. November 2014

Die Sensibilisierungskampagne luftaus.ch zeigt auf, was wir alle für eine bessere Luft tun können. Der neue Filmclip legt den Fokus auf die Kurzstrecken-Mobilität.


Russ allein macht noch keinen Smog

Donnerstag, 18. September 2014


EKL empfiehlt einen zusätzlichen Immissionsgrenzwert für PM2.5

Mittwoch, 19. März 2014

Die Eidgenössische Kommission für Lufthygiene (EKL) hat in ihrem aktuell veröffentlichten Bericht "Feinstaub in der Schweiz 2013" die neusten Forschungsergebnisse zu den Auswirkungen der Feinstaubbelastung auf die Gesundheit der Bevölkerung zusammengefasst und bewertet. Sie empfiehlt, einen zusätzlichen Immissionsgrenzwert für die kleineren Feinstaubpartikel PM2.5 in der Luftreinhalte-Verordnung (LRV) zu verankern.

Feinstaub in der Schweiz 2013: Statusbericht der Eidgenössischen Kommission für Lufthygiene


Grenzwerte für Feinstaub schützen ungenügend vor Sterberisiko

Montag, 9. Dezember 2013

Feinstaubkonzentrationen in der Luft, die weit unter den geltenden EU- und Schweizer Grenzwerten liegen, verursachen bedeutend mehr Todesfälle als bisher angenommen. Das zeigt eine neue gesamteuropäische Studie mit Daten von über 360’000 Bewohnerinnen und Bewohnern grosser Städte in 13 europäischen Ländern.

Bereits eine Vergrösserung der Langzeitbelastung von 5 Mikrogramm Feinstaub (PM2.5) pro Kubikmeter Luft im Jahresmittel erhöht das natürliche Sterberisiko um 7 %. Das zeigt eine Studie, die heute in der Zeitschrift "The Lancet" publiziert wird. Das entspricht etwa dem Unterschied an Luftverschmutzung zwischen einem städtischen und einem eher ländlichen Wohnort der Schweiz. Die Auswirkungen von PM2.5 auf das Sterberisiko sind demnach fast doppelt so gross wie bisher aus Studien aus den USA bekannt.

Die Studie zeigt weiter, dass Menschen, die einem Jahresmittelwert von maximal 20 µg/mPM2.5 ausgesetzt sind, auch bereits einem deutlich erhöhten Sterberisiko unterliegen. Die neuen Werte liegen weit unter den in Europa geltenden Grenzwerten für Feinstaub (PM2.5) von 25 µg/m3. Die geltenden Grenzwerte in der EU schützen entsprechend zu wenig vor den Gesundheitsrisiken von Feinstaub in der Luft, betonen die Autoren der Studie. „Die heutigen EU-Grenzwerte für Feinstaub sind zu hoch. Sie schützen nicht vor chronischen Krankheiten und ihren Risiken“, sagt Prof. Nino Künzli vom Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH). Der Forscher zu Luftverschmutzung und Gesundheit präsidiert auch die Eidgenössische Kommission für Lufthygiene (EKL).

Geltende Grenzwerte zu hoch auch in der Schweiz

Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt derzeit einen Jahresmittelwert von 10 µg/m3 PM2.5. „Die Studie bekräftigt die Empfehlungen der WHO, die überall gelten sollten“, sagt Künzli. In der Schweiz bestehen über die Luftreinhalte-Verordnung derzeit nur Grenzwerte für gröbere Feinstaubpartikel (PM10). PM2.5-Belastungen sind derzeit nicht direkt reguliert. „Die Studie wird auch die zukünftigen Empfehlungen der EKL massgeblich beeinflussen“, sagt EKL-Präsident Künzli. „Mit einer Senkung der Grenzwerte auf das von der WHO vorgeschlagene Niveau könnten die Gesundheitsrisiken auch in der Schweiz gesenkt werden."

Gesamteuropäische Studie mit Schweizer Beteiligung

ESCAPE (European Study of Cohorts for Air Pollution Effects) vereint 22 Kohortenstudien aus 13 europäischen Ländern mit insgesamt 367’251 Menschen. Die Schweiz ist aktiv an der Studie mit ihrer SAPALDIA (Swiss Cohort Study on Air Pollution and Lung and Heart Diseases in Adults)-Kohorte vertreten. Diese seit 1991 bestehende Beobachtungsstudie vereint über 9'000 Männer und Frauen im Alter zwischen 40 und 80 Jahren aus acht geographischen Regionen der Schweiz. Die SAPALDIA-Studie wird von Prof. Nicole Probst-Hensch vom Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut in Basel geleitet.

Originalstudie


Die Luftverschmutzung erzeugt Krebs

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der WHO hat am 17. Oktober 2013 bekanntgegeben, dass sie die Verschmutzung der Aussenluft als krebserzeugend für den Menschen einstuft (Klasse 1 kanzerogen). Nach Überprüfung von über 1'000 neueren wissenschaftlichen Studien aus allen Kontinenten kamen weltweit führende Fachleute einer IARC-Arbeitsgruppe zum Schluss, dass es genügend wissenschaftliche Evidenz – das heisst epidemiologische, toxikologische und mechanistische Nachweise – für diese strenge Einstufung gibt. Die Luftverschmutzung kann primär Lungenkrebs verursachen. Schwächer ist die Evidenz für Blasenkrebs.

Die täglich eingeatmete Luft enthält ein Schadstoffgemisch, das unter anderem aus verschiedenen Krebs erzeugenden Einzelsubstanzen besteht – wie etwa Dieselruss, diversen PAK und Benzol. Die Einstufung stützt sich mehrheitlich auf Studienergebnisse aus Städten und Vorstädten mit Feinstaub-Konzentrationen zwischen 10 und 30 µg/m3 PM2.5 im Jahresmittel ab. Dabei zeigt die IARC-Auswertung mit zunehmendem Ausmass der Exposition gegenüber Feinstaub (PM10 und PM2.5) und der Verkehrsintensität in der näheren Umgebung des Wohnorts ein steigendes Risiko von Lungenkrebs. Obwohl die Zusammensetzung der Luftverschmutzung und das Ausmass der Exposition an verschiedenen Standorten variieren können, gelten die Schlussfolgerungen der Arbeitsgruppe für alle Regionen der Welt.

Dokument IARC 17.10.2013


SAPALDIA

Donnerstag, 13. Juni 2013

In der Langzeitstudie SAPALDIA (Swiss Cohort Study on Air Pollution and Lung and Heart Diseases in Adults) untersuchen Epidemiologen, Ärztinnen, Biologen und Statistikerinnen, wie sich die Umwelt, der Lebensstil, die sozialen Umstände und die Gene auf die Gesundheit der Schweizer Bevölkerung auswirken. Sie sammeln biologisches Material und erheben seit 1991 Gesundheitsdaten von knapp 10‘000 zufällig ausgewählten Personen, die 1991 in Aarau, Basel, Davos, Genf, Lugano, Montana, Payerne oder Wald lebten.

Faktenblatt


Feinstaub aus Holzheizungen: Standortbestimmung zum Stand der Technik

Mittwoch, 9. November 2011

Gemeinsame Medienmitteilung von BAFU und Cercl’Air. 16 % der schweizerischen Feinstaubemissionen stammen aus Holzheizungen. Diese Emissionen gefährden die Gesundheit und müssen gesenkt werden. Am 8. und 9. November 2011 luden das Bundesamt für Umwelt (BAFU) und Cercl'Air zu einer gemeinsamen Tagung nach Ittigen (BE) ein, um eine Standortbestimmung über Staubfilter für kleine Holzheizungen vorzunehmen und den Vollzug der Gesetzgebung über Holzfeuerungen zu erörtern.

Präsentationen der Fachtagung